GarageBand
GarageBand
GarageBand I
Apple versucht mit der neuen Software Garageband zwei unterschiedliche Zielgruppen gleichzeitig zu bedienen. Musiker und Nicht-Musiker. Das klingt verrückt, ist es aber dann doch nicht! Wegen der Vielseitigkeit der neuen Software! Um einen Eindruck zu gewinnen, was GarageBand alles kann, sollte man auf der Apple Homepage mal vorbeischauen und staunen.
Was Steve Jobs (erklärter Nichtmusiker) zusammen mit John Mayer da vorführt, ist beeindruckend. Genauso gilt dann aber, wenn man das package selbst am Rechner testet, nicht alles glauben, was da so gesagt wird und zu hören ist. Steve Jobs gibt wirklich einen clevereren und charismatischen Verkäufer ab.
Aber, dass das alles nicht so toll und beeindruckend klingt, wenn man dann mit der Software arbeitet, sollte jedem klar sein.
Dennoch, der Apple Fan darf sich freuen. Auch, wenn man die etwas überzogene Darstellung auf das realistische Maß reduziert: den Apple Leuten ist mit Hilfe von Emagic etwas gelungen, an dem ein gewisser Kundenkreis wohl kaum vorbei kommt!
Übrigens, ganz nebenbei ist mir bei der Präsentation aufgefallen, John Mayer ist ein wirklich klasse Gitarrist!
Für welchen Kundenkreis ist GarageBand nun interessant?
Nun, das ist gar nicht so einfach zu beantworten und hängt besonders mit den individuellen Anforderungen, die am an eine Software basierte Recording Lösung stellt.
Also, was ist GarageBand eigentlich genau?
Nun, in erster Linie ist Bestandteil der neuen iLife´04 Software. Diese gehört zur Standardsoftware eines jeden neuen Macs. Wer sein altes iLife mit der neuen Software upgraden will, und das dürften die meisten sein, der zahlt € 49 für GarageBand. Die Standardsoftware kann mit dem Jam-Pack (+ € 99) zusätzlich erweitert werden. Dann hat man mehr Loops, Effekte, Instrumente usw. zur Verfügung.
Für uns Gitarristen ist auch interessant, dass bei Installation des Jam-Pack noch einige Ampsimulationen mehr zur Verfügung stehen. Nun wissen wir aber auch, dass iLife in puncto Softwarequalität einen guten Ruf hat, mit wirklich professionellen Lösungen aber selbstverständlich nicht mithalten kann.
Auf der anderen Seite ist Apple hinsichtlich Musikentwicklungen zur Zeit beispielsweise mit seinen iTunes und dem iPod innovativ, führend und begreift Bearbeitung von Ton, Bildern und Marketing als multimediale Einheit.
So ist es durchaus konsequent, dass, wie oben schon erwähnt, Apple von seiner Intention her versucht, den Anforderungen an zweier, sehr unterschiedlicher Konzepte zu genügen. Zum einen ist GarageBand gedacht für musikbegeisterte Menschen, die kein Instrument spielen können aber dennoch Musik machen wollen, um ihre Diashow oder ihren selbstgedrehten Film zu unterlegen. Hier sind die Anforderungen sicher ganz speziell. Menschen, die keinerlei musikalisches Grundwissen besitzen sollen die Möglichkeit haben, mit Hilfe von GarageBand eigene Songs zu erstellen.
Auf der anderen Seite nimmt die Software für sich in Anspruch, dem aktiven Musiker ein komplettes Tonstudio zu ersetzen. Also auch den Anforderungen zu genügen, die anspruchsvolle Semiprofis, wenn nicht gar Profis an Software haben. Gemeinsames Ziel ist es, dem Musiker, wie dem Nichtmusiker, die komplexe Einarbeitung, die Programme wie die von Emagic, ProTools, Reason usw., zweifellos erfordern zu ersparen.
Und das ist meiner Meinung nach ein ganz entscheidender Punkt. Viele Musiker, ob Amateure oder Profis, wollen Musik machen und nicht Software und Rechner konfigurieren! Plug in and play, so sollte es sein. Und für uns Musiker stellt sich die Frage, wofür können wir es einsetzen.
Was kann GarageBand?
GarageBand ist ein Harddiscrecorder, mit dem man 64 Stimmen aufzeichnen, Samples und synthetische Instrumente (Gitarre, Bässe, Bläser, Synthesizer) abspielen kann. Zusätzlich beinhaltet es noch einen Sequenzer (sehr viele interessante Loops, noch mehr mit Jam-Pack), ein Effektboard und eine Mixersektion mit EQ.
Um den Synthesizer zu benutzen, braucht man ein MIDI-fähiges Instrument oder ein USB Keyboard, letzteres wird auch von Apple angeboten. Selbstverständlich können die live eingespielten Instrumente nachträglich quantisiert und verändert werden. Es ist auch möglich natürliche Instrumente live einzuspielen, die direkt an den Mikrofoneingang des Mac angeschlossen werden. Auch Vocals können direkt live eingesungen werden und mit der Effeksection sehr gut bearbeitet werden. In letzterem Fall kann man dann noch ein Mischpult vorschalten oder ggf. sogar im Proberaum live mitschneiden.
Für Gitarristen sehr interessant sind die Ampsimulationen. Schließt man seine Gitarre an den Mikrofoneingang des Rechners an, so kann man zwischen mehreren Ampsimulationen und Effekteinstellungen wählen.
Für € 49 bekommt man nach meiner Meinung ein recht ansprechendes Paket. Natürlich darf man nicht erwarten, dass sich GarageBand mit professionellen Lösungen, wie sie von ProTools oder Emagic angeboten werden, messen kann. Hier ist es wie bei den Anderen Programmen der iLife Familie. Sie bieten einen hohen Standard, können aber niemals die wesentlich teureren (und komplizierteren) Anwendungen erreichen.
Mehr als geeignet ist GarageBand aber zum Spielen, Üben und Erstellen von Demosongs. Richtig eingesetzt kann man eine Menge damit machen.
Die Bedienung ist sehr simpel und intuitiv, wie man es von Macs her kennt. Natürlich muss man ein gewisses Grundwissen haben, wie Recording und ein Rechner funktionieren. Aber selbst wenn man sehr wenig Erfahrung hat, so lernt man schnell by doing. Der Klang der Synth-Instrumente ist o.k., ebenso die Soundqualität. Natürlich kann das alles mit wesentlich teureren Lösungen nicht konkurrieren, auch wenn Steve Jobs dies bei der Präsentation so darstellte.
Die Frage ist natürlich immer, wer hört was?
Es klingt gut, aber nicht wirklich echt! Alles in allem ist es so, dass man damit sehr gut leben kann. Und sind wir ehrlich, es muss doch sehr viel mehr Geld ausgegeben werden, um wirklich echt klingende Instrumente einigermaßen gut zu simulieren. In der Regel gibt’s nur Lösungsversuchspunkte. Und da sind die Apple- Instrumente in der oberen Region mit dabei.
Ich finde sie klingen recht gut. Macht euch auf der Apple Homepage selbst ein Bild.
Das gleiche gilt für die Ampsimulationen. Natürlich klingen sie nicht wirklich echt. Für meine Ohren tut das aber auch (noch) kein digitaler Amp! Man bekommt andererseits gut klingende Sounds hin, mit denen für das Geld allemal gearbeitet werden kann. Zudem kann man die Presets mit Hilfe der Effektsection sehr variabel verändern und einstellen.
Natürlich sollte man nicht davon ausgehen, dass man die Klangqualität und Funktionalität der Line6 oder H&K Geräte erhält. Die sind aber teurer und klingen auch nicht wirklich gut. GarageBand ist da ein guter Kompromiss. Wer’s wirklich echt haben will, der kommt eben an guten Röhrenamps nicht vorbei, die anderen können Geld sparen.
Aber, für mich stellt sich auf der anderen Seite die Frage der Authentizität auch nicht wirklich, wie z.B. bei den Line6 Amps. Denn im vorliegenden Fall geht es ja um was ganz anderes. Hier haben wir ein Homerecording Studio mit welchem problemlos ein Demosong erstellt werden kann. Und das ist auch der eigentliche Einsatzbereich von GarageBand. Zur Herstellung von Demos oder der Aufzeichnung von Ideen ist die Software bestens geeignet. Und mit Hilfe der Loops kann man zudem auch sehr gut üben. GarageBand reicht bis zu einem gewissen Level als Aufnahmemedium deshalb auch völlig aus, wenn man es nach sinn- und zweckgemäß einsetzt.
Interessant und inspirierend ist zudem, dass es im Zusammenspiel mit iLife sehr vielseitig (und einfach!) zu benutzen ist. Die Software macht meiner Meinung nach besonders viel Sinn für ein iBook oder PowerBook. Der grosse Vorteil liegt dann genau darin, dass man ein komplettes Tonstudio in einem Notebook überall mit hinnehmen und benutzen kann. iBook, Gitarre und Mic reichen aus. Auf Tour ist es immer dabei, ich kann meine emails nachsehen, Fotos betrachten, DVDs sehen oder einen neuen Song schreiben, arrangieren und das alles mit einem Gerät! So ist es auch für Profis ein sinnvolles Tool. Ein anderer Anwendungsbereich könnte da liegen, dass beispielsweise junge Bands mit wenig Aufwand im Zusammenspiel mit iLife zu relativ geringen Preisen eine Demo-DVD herstellen können.
Wie gesagt, nicht zu viel erwarten und bei der Erwartungshaltung Preis-Leistung beachten. Denn wer natürlich schon mit Emagic’s Logic oder ähnlichem arbeitet wird sicher nicht auf GarageBand umsteigen aber ich denke davon geht auch keiner bei Apple aus. Für bereits bestehende Harddiscrecordingsysteme die aus G4 oder G5 Rechnern bestehen sehe ich deshalb wenig Anwendungsmöglichkeiten, da diese – professionell genutzt – eh mit überlegener Software ausgestattet sind.
Wer sich jedoch nicht mit der ganzen Computertechnik auseinander setzen und nur seine Ideen und Songs festhalten will, um sie später in professionellem Studio aufzunehmen, der ist mit GarageBand auch dann sehr gut bedient.
Wer eine Alternative unter Windows sucht, sollte sich mal den "MAGIX music maker professional" ansehen. Hier einige Eckdaten:
•64 Spuren für Audio-, Video-, Grafik, MIDI-Integration
•Audio Bearbeitung
•Audio Aufnahme
•Audio Effekte
•Audio Mixer
•Dynamische Effekt-Automation
•Real-Time Sound Adjustment
•Auto Song Arranger
•Midi Bearbeitung
•Video Bearbeitung
•Magix Audio Studio: digitales Mehrspur HD-Recording und Wave Editing System
•Externe Synchronisation: MTC, SMPTE, Midi, Chase Lock
GarageBand II
In der letzten Zeit habe ich viele Anfragen zu GarageBand bekommen, hier ein paar Nachträge zum ersten Bericht.
Zuerst noch mal was zum Aufbau von GarageBand.
Man kann 64 Spuren in Echtzeit mischen und hat 1000 Loops und 200 Audioeffekte. Natürlich braucht man die entsprechende Hardware. Will man GarageBand einigermaßen nutzen können, braucht man nach meiner Erfahrung mindestens einen stärkeren G4 Rechner mit größerem Arbeitsspeicher (G4, 800mhz, 512 MB RAM).
Ganz links finden wir die individuell benennbaren Spuren. Jede Spur hat einen Mixer, dort sind das Panorama und die Spurlautstärke wählbar. Der Spurmixer lässt sich im Fenster Spur ein oder ausblenden. Neben den Spurinformationen befindet sich das Arrangierfenster. Hier kann man die bestimmten Loops, Audio- oder MIDI- Aufnahmen ablegen, kreieren und bearbeiten. GarageBand nennt diese Spuren Regionen. Informationen über die Regionen und den Editor findet man im unteren Fenster, die Ansicht des Fenster ändert sich im Bezug auf die Auswahl.
Unter dem Arrangierfenster befinden sich die Werkzeuge zur Laufwerkssteuerung und die Songpositionsanzeige. Mit dem „+“-Zeichen ganz links im Fensterbereich fügt man eine neue Spur hinzu. Das „i“ zeigt die Spurinformationen an. Mit dem Auge blendet man die Loopauswahl ein oder aus, mit der Schere blendet man die Regionesinformationen ein oder aus.
Leider schließt sich das ganze Programm, wenn man den aktiven Song schließt. GarageBand startet immer mit dem zuletzt geöffneten Song.
Eine neue Spur erstellt man einfach in dem Fenster „Neue Spur“. Hier wählt man aus zwischen den echten Instrumenten und den Softwareinstrumenten. Die Unterteilung in die beiden Arten von Instrumenten hat auch Bedeutung für die Bearbeitungsmöglichkeiten, dazu unten mehr.
Des weiteren kann man die Spurlage wählen Mono 1, Mono 2 oder Stereo. Um den Klang des Instrumentes vor der Aufnahme hören zu können, muss der Monitor aktiviert werden, einfach im Fenster Spurinformation den Monitor einschalten. Schließlich kann man der Spur im Bereich links unten noch ein Bild zuordnen.
Mit Garage Band kann man natürlich auch Liveaudioaufnahmen machen. Allerdings nur in eingeschränktem Maß. GarageBand versteht sich nicht als Harddiscrecorder. Mehrere Spuren gleichzeitig aufnehmen geht nicht. Es ist nur möglich, eine Stereospur aufzunehmen. Also, GarageBand eignet sich demnach noch nicht einmal für einen Mehrspur Proberaummitschnitt, es sei denn, man will nur eine Schmutzspur aufnehmen und dann alles wieder neu einspielen. Spätestens bei den Drums wird man aber wieder an die Grenzen stoßen.
Also, wer ein solches Programm sucht, der findet in GarageBand nicht das geeignete Medium. Auch kann GarageBand die Songs nicht in Notenschrift konvertieren, was die professionellen Programme, wie z.B. Logic können. Oder man benutzt gleich besser „Sibelius“ oder „Finale“. Auch ein Konkurrent von GarageBand „Easy Beat 2.0“ kann übrigens Noten darstellen.
Mit GarageBand lassen sich also Live Instrumente einspielen, jeweils hintereinander. Man kann das im Rechner eingebaute Mikrofon verwenden oder ein Mikrofon über den Mic- oder USB- Eingang des Rechners anschliessen. Ein analoges Verfahren funktioniert auch für Gitarre, Bass oder Keyboards. Für Gitarre und Bass kann man zusätzlich noch die mitgelieferten Ampsimulationen verwenden, indem man das Gitarrenkabel direkt mit dem Mikrofoneingang des Rechners verbindet. Zur Ampsimulation; die Amps klingen recht ordentlich und nach meiner Einschätzung ausreichend gut für den mit GarageBand verfolgten Zweck. Sie lassen sich nicht in andere Programme wie zum Beispiel Logic exportieren, was auch eigentlich keinen Sinn machen würde.
Wer keinen Audioeingang hat oder mit hochwertigeren Komponenten arbeiten will, der kann mit iMic arbeiten. Hierbei sollte man aber folgendes beachten: Garage Band ist kein professionelles Programm mit dem man in Studioqualität arbeiten kann. Professionelle Software, wie z.B. Emagic Logic kann es nicht ersetzen. Da liegen wirklich Welten zwischen.
Auch die Softwareinstrumente sind nicht mit professionellen Maßstäben zu messen. Allerdings muss man realistisch dann auch die Kosten betrachten. Es macht meiner Meinung nach auch keinen Sinn, ein hochwertiges Studiomikrofon für die Arbeit mit GarageBand zu verwenden. Es reichen Standards wie SM (Beta) 57, 58 usw aus. Zwar lassen sich durch Verwendung der Audio Units-Format Erweiterungen auch hochwertige Effekte und Instrumente verwenden, über die Rewire Schnittstelle können z.B. Programme wie Live von Ableton synchronisiert werden. Allerdings ist deren Support recht eingeschränkt in GarageBand. Wer hier wirklich mit arbeiten will, ist auf Logic angewiesen.
Trotzdem macht es Sinn, nicht auf das z.B. im iBook eingebaute Mikrofon zurückzugreifen und per USB z.B. das Tascam US-122 zu verwenden. Diese Investition lohnt sich.
Prinzipiell kann man die Gitarre zwar direkt mit dem Mikrofon- oder Lineeingang des Mac verbinden und dann auf die Ampsimulationen von GarageBand zurückgreifen. Und man kann damit auch recht zufriedenstellende Ergebnisse bekommen. Oft aber empfindet man, dass die Gitarre direkt ohne Vorverstärker eingespielt, insbesondere im Monitormix während des Einspielens, zu leise ist. Das kann viele Ursachen haben, oft auch schon hängt es mit den Pickups der Gitarre zusammen, je mehr Output ein PU hat, desto besser. Ist das Signal zu schwach, so kann man sich mit einem zusätzlichen Mischpult behelfen, um das Signal zu boosten.
Man kann auch auf die Ampsimulationssoftware generell verzichten und mit dem POD oder einem eigenen Amp arbeiten. Benutzt einen USB/FireWire Interface/Preamp wie z.B. den Tascam US-122 und ist man sowieso vielseitiger und auf der sicheren Seite, auch was das Klangpotential angeht. Hiermit habe ich die besten Ergebnisse erzielt.
Einen großen Vorteil sehe ich darin, dass das US-122 nicht viel Platz wegnimmt und so das ganze Setup klein gehalten werden kann. Ich sehe nämlich den Einsatzbereich von GarageBand für semi-/ und professionelle Nutzer im Festhalten und skizzieren von Ideen, in der Vorproduktion oder zu Übungszwecken. GarageBand gehört für mich deshalb weniger auf einen G5 sondern eher auf ein iBook oder Powerbook, es sei denn man will mit extrem vielen Spuren arbeiten.
Nicht unerwähnt lassen will ich auch, dass das iMic ist eine Alternative sein kann, problematisch sind hier jedoch die Latenzzeiten wenn man z.B. gleichzeitig die Ampsimulationen benutzt. Daher beim Einspielen wenige Effekte benutzen, verschieden Settings ausprobieren oder ggf. auf Monitoring verzichten. Zudem scheint es gewisse Probleme im Zusammenspiel mit GarageBand zu geben. Hier sollte man sich in den Foren weiter informieren, ob es wirklich passt.
iSight funktioniert definitiv noch nicht, denn es eignet sich zum Aufnehmen auf Grund der höheren Sampling Rate nicht. GarageBand versteht nur 44.1 kHz. Das ist natürlich weniger gut, denn wie oben schon erwähnt haben die eingebauten Mikrofone keine gute Qualität, der Mikrofoneingang des Mac ist da ausdrücklich mit eingenommen. Möglicherweise wird hier ein Update kommen (müssen!).
Über dem Browser findet man die gewünschten Loops. Hier ist auch Textsuche möglich! Man kann auch Schlüsselwörter anklicken und erhält dann die passenden Loops, die auch dann nur noch in der Liste angezeigt werden. Durch Klick an den entsprechenden Loop kann man ihn hören und bei Gefallen ins Arrangierfenster ziehen. Er wird dort positioniert, wo er losgelassen wird, kann allerdings auch verschoben werden. Einstellungen der Instrumente werden über die Spurinformationen vorgenommen. Man kann die Spuren durch Klicken auf die Schere auch schneiden.
Die unterschiedlichen Spurfarben haben folgende Bedeutung. Apple unterscheidet zwischen Softwareinstrumenten (grün) und echten Instrumenten (blau). Aktive Spuren werden in diesen Farben dargestellt, inaktive Spuren sind grau. Die unterschiedlichen Farben geben auch unterschiedliche Bearbeitungsmöglichkeiten an. Die grünen und blauen Spuren kann man verlängern, indem man mit der Maus am oberen Ende der Region klickt und die Region so lange wie gewünscht zieht. Die grünen Spuren können durch einen Klick man ins untere Ende der Region verkürzt werden. Theoretisch könnten sie so auch verlängert werden, was jedoch keinen Sinn macht, da dann im Gegensatz zum Klick oben eine Pause entsteht.
Für jede Spur kann man in der Mixersektion getrennt die Lautstärke und das Panorama einstellen. In der Spurinformation (Apple +I)finden wir die Effekte, die dann für die jeweilige Spur gelten. Die Apple Loops enthalten Informationen zu Tempo, Tonhöhe, Tongeschlecht, Slicing, Genre und Midi. Sie sind also hinsichtlich dieser Parameter voreingestellt. Allerdings erlaubt uns das Programm sie auch in dieser Hinsicht individuell zu verändern.
So kann man mit GarageBand auch unterschiedliche Akkordfolgen mit den Loops schaffen. Hierfür muss man eigene Regionen anlegen, sonst wechselt GarageBand nicht die Tonart. Hieran sind schon viele verzweifelt. Die in der Masterspur festgelegte Grundtonart ist der Bezugspunkt für die zu transponierenden Töne/ Loops. Man sollte beim Auswählen der Loops beachten, dass GarageBand nur zwischen Moll und Dur Akkorden unterscheidet! Hat man sich Loops zusammengestellt, so muss man dann die Akkorde dem gewünschten Songablauf anpassen. Man drückt auf die Schere im Editor und findet in der Spalte „erweitert“ das Feld „transpon“. Man kann die ausgewählte Region dann in Halbtonschritten nach oben bzw. nach unten transponieren. Indem man die Halbtonschritte einträgt transponiert man die ausgewählten Regionen in die gewünschte Tonart. Mehrere Regionen können gleichzeitig ausgewählt werden, indem man die Umschalttaste gedrückt hält. Auch einzelne Noten können transponiert werden, man fasst sie mit der Maus an und kann Tonhöhe und Tonlänge verändern.
Was nun theoretisch recht einfach klingt, ist in der Anwendung manchmal etwas verwirrend. Man muss sich etwas mit Harmonielehre auskennen, um die Funktion des Transponierens richtig nutzen zu können. Das hängt damit zusammen, dass GarageBand die Loops schon harmonisch bearbeitet hat, besonders im Hinblick auf bestimmte Stilrichtungen.
Hier mal ein kleines Beispiel.
Das Pattern „Southern Rock Bass 01“ beginnt, obwohl tonal richtig als Tonart C-Dur angegeben wird, mit einem F-Dur Pattern und wandert dann nach 2 Takten erst zur Tonika nach C. Die ersten beiden Takte sind also in F-Dur! Und, hier muss man die ersten vier Takte gar nicht transponieren, der Loop an sich beinhaltet schon eine Standard Akkordfolge, das was eben GarageBand unter einem „Southern Rock Bass“ versteht. Um einen fertigen „Southern Blues“ Song zu bekommen muss man also nur die richtigen Loops aneinander reihen. Mit dem Loop „Southern Rock Bass 06“ hingegen muss man transponieren, da die Tonfolge dieses Loops keine Changes beinhaltet und auf einem Akkord bleibt.
GarageBand stellt also bei den Loops schon verschiedene Möglichkeiten bereit, auch ohne Transposition Akkordwechsel zu haben. Loops vorher genau durchhören, nicht jeder Loop kann/ muss transponiert werden! Ergo, genau harmonisch wie auch metrisch genau aufpassen, wofür man welche Loops verwenden will/kann und wo man genau die Chordchanges platzieren will.
So kann es dann auch sein, dass man zum größten Teil ohne Transponieren auskommt, manche Loops aber dann doch ändern muss. Des weiteren aufpassen, ob die Changes dann auch wirklich passen, einfach ausprobieren. Vieles was zunächst im Kontext ohne weitere Instrumente etwas „strange“ klingt kann dann im weiteren Arrangement auch wieder interessant klingen! Aber je mehr Loops man (insbesondere bei Mixen von verschiedenen Stilistiken) übereinander schichtet, desto komplizierter das Austaxieren, was zusammenpasst.
Mit Garage Band kann man Apple Loops importieren, die Songs werden dann im Ordner Musik->GarageBand gespeichert. Ein mit GarageBand kreierter Song kann auch direkt im Audioformat nach iTunes exportiert werden (Bounced). Das funktioniert auch dann, wenn der Rechner wegen mangelnder Leistung bei der Wiedergabe stockt. Einfach den Song nach iTunes exportieren und dort anhören. Ist natürlich auf Dauer keine Art zu arbeiten.
Neben Loops können auch Audiodateien oder MIDI- Files verwendet werden. Letztere sind etwas problematisch, denn MIDI- Files können nicht so ohne weiters nach GarageBand importiert werden. Will man MIDI- Files nach Garage Band importieren, so bietet die „Dent du Midi“ Software Lösung an. Hierbei handelt es sich um ein Programm, welches aus Standart MIDI- Files files generiert, welche die MIDI Daten enthalten und so in GarageBand als Loops oder ganze Spuren importiert werden können.
Bereits vorhandenes Audiomaterial (mp3, aiff) kann ebenfalls vom Finder direkt auf Garageband gezogen werden. Allerdings macht auch das hin und wieder Probleme, manchmal funktioniert es, manchmal nicht bei mp3-files. Obwohl GarageBand diese in ein lesbares Format umwandeln sollte, klappt das nicht immer. Das Problem sollte sich lösen lassen, indem man die mp3- Files vor dem Import nach GarageBand in aiff-Files umwandelt. Umgekehrt exportiert GarageBand auch nur im aiff-Format nach iTunes. Will man ein mp3-File haben, so muss man das aiff in mp3 umwandeln!
Zum Einspielen eigener Songs unter Verwendung der GarageBand Sounds ist es in jedem Fall zu empfehlen ein MIDI-Instrument an Stelle der Mäusetastatur zu verwenden. GarageBand ist mit folgenden Audio/ MIDI Interfaces kompatibel: Apogee (Mini-Me, Mini-DAC), Digidesign (Mbox, Digi 002), Emagic (A26, A62m, AMT8, MT4) Edirol (PCR-30, UM-1SX, UA-1X, UA-5,UA-20, UA-700), Mark of the unichorn (828mkII, 869HD), M-Audio (Mobile USB, USB UNO, Ozone, Oxygen8, Radium 49 und 61, Keystation), MetricHalo (Mobile I/O 2882), Evolution (MK-425C, MK-449C, M-461C).
Apple erschuf einen Standard für Audio Plug Ins, die sogenannten AudioUnits, welche von Logic, Soundtrack und eben auch Garage Band. benutzt werden. Zwar arbeiten nicht alle AudioUnit Plug-Ins mit Garage Band, doch wurde das Programm mit einigen ausgeliefert. Sie sind zum Beispiel in der Equalizer Sektion der Software Instrumente zu finden. Man findet sie indem man unter Spur in Spurinformation klickt und dann das Details Fenster öffnet, untern links. Hier findet man dann auch die Audio Unit Effects, die mit Garage Band ausgelieferten werden.
Hilfreiche Tools:
Auch VST- Instrumente können mit Hilfe von fxpansion‘s VST to AudioUnit Adapter in GarageBand verwendet werden. GarageBand kann aber die VST- Plug-Ins nicht direkt laden, man braucht die Software von fx! Problematisch ist, dass der Rechner sehr langsam wird, man braucht also sehr schnelle Hardware. Bestimmte Informationen können auch verloren gehen. Hier sollte Apple etwas tun, auch VST zu unterstützen.
Kreiert man einen neuen Song, so fragt Garage Band nach der Tonart und dem Tempo. Ein Programm, welches einem behilflich ist, die BPM einer Audiodatei zu ermitteln ist das „Apple Loops SDK“ und zu finden unter www.developer.apple.com.sdk/#AppleLoops.
Wenn die MIDI- Instrumente zu leise klingen kann einem möglicherweise das Programm MIDIPipe helfen.
Unter www.amplitube.com findet man Gitarrenampsimulationen. Meiner Meinung nach nur für den professionellen Bereich geeignet und dann im Zusammenspiel mit teurerer und besserer Recording Software.
Ein recht hilfreiches Tool ist auch die GarageBand Hilfe des Programms.